Manifest Internationaler Frauen: Sichtbarkeit, Anerkennung und Teilhabe
„Wir sind Frauen aus allen Teilen der Welt mit unterschiedlichen Berufen und Lebensformen. Wir sind eine Realität. Wir sind viele und wir sind multikulturell. Wir sind mehrsprachig und wir sind kompetent.“
Projektbeschreibung
Die Abschlusskonferenz am 14. Mai 2022 des Forschungsprojekts IDEA hat mehrere Ergebnisse hervorgebracht. Eines davon war ein Manifest, das darauf abzielt, Migranten sichtbar zu machen, damit sie als gültige Gesprächspartner mit politischen und sozialen Rechten anerkannt werden.
Das Manifest wurde auf der Veranstaltung vereinbart und anschließend von einer Kommission ausgearbeitet, die mit der Fertigstellung und Veröffentlichung beauftragt wurde. Unser Ziel ist es, 200 Unterschriften zu sammeln und ihn dann an das Büro für Integration und Antidiskriminierung der Bundesregierung zu schicken.
Nach Abschluss des Projekts im Oktober 2022 übergab das IDEA-Projekt das Projektarchiv (Interviews und Podcast) an einen seiner Kooperationspartner, die Feministische Geschichtswerkstatt, sowie die öffentliche Präsentation des Manifests und die Unterschriftensammlung.
Unterschriftensammlung und Kontakt
Wer wir sind:
- Wir sind eine Realität. Wir sind Frauen, wir sind viele und wir sind kulturell divers.
- Wir sind kompetent. Wir sprechen unterschiedliche Sprachen und sind vielsprachig im Dialog.
- Wir sind Frauen aus allen Teilen der Welt und aus unterschiedlichen Kulturen. Wir sind bunt. Wir haben Flucht- und Migrationserfahrung.
- Wir sind aktiv in Netzwerken, Organisationen und Initiativen.
- Wir denken, handeln und leben über Kulturen, Nationen und Sprachen hinweg.
- Wir erkennen und respektieren Unterschiede und erarbeiten Gemeinsamkeiten.
- Wir sind Mütter und Nicht-Mütter und wir arbeiten in unterschiedlichen Berufen.
- Wir sind stark, allerdings sind unsere Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt durch real existierende Machtstrukturen. Wir lassen uns nicht entmutigen.
- Wir kämpfen für unsere Rechte als Frauen und Migrantinnen
Was wir fordern:
- Wir fordern, dass Frauen mit Migrationserfahrung in der Integrations- und Gleichstellungspolitik explizit einbezogen werden.
- Wir wollen, dass uns zugehört wird und unsere Vielfalt berücksichtigt und als Mehrwert verstanden wird.
- Wir wollen mediale Repräsentation und gesellschaftliche Teilhabe in allen staatlichen Institutionen und politischen Gremien. Wir schlagen eine Quote für Migrantinnen vor, die sich an unserem Anteil an der Bevölkerung orientiert.
- Wir fordern das Wahlrecht für Menschen aus Drittstaaten auf kommunaler Ebene.
- Wir fordern die faire Verteilung von öffentlichen Mitteln, Räumen und Positionen.
- Wir wollen Bildungsarbeit demokratisch und partizipativ gestalten.
- Wir fordern eine faire Anerkennung unseres vorhandenen Wissens, unserer beruflichen Erfahrungen und unserer ausländischen Abschlüsse.
- Wir fordern eine faire Chance auf einen bildungsadäquaten Arbeitsplatz. Um dies zu ermöglichen, fordern wir eine gesetzliche Regelung, die den Vorrang von migrantischen Bewerberinnen bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung einräumt.
- Wir fordern das Recht auf Mehrstaatlichkeit für Migrantinnen und Migranten aller Herkunftsnationen.
- Wir wollen soziale Inklusion durch Abbau von Diskriminierungen aufgrund von individuellen Merkmalen gemäß der Charta der Vielfalt.
- Wir sind Vorbilder. Wir wollen, dass die junge Generation in Würde aufwächst.
- Wir fordern ein Förderprogramm „House of Ressource“ für Migrantinnen.
Dokument: Manifest Internationaler Frauen
Dokument: Unterschriftenaktion
Unterzeichnerinnen (Freiburg, 14. Mai 2022)
- Myriam Alvarez, Feministische Geschichtswerkstatt Freiburg e.V.
- Andrea Althaus, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
- Dianela Arroyo Fernández
- Silke Bellanger, Universitätsbibliothek Basel
- Dr. Lucimara Brait-Poplawski, Forum Internationaler Frauen Baden-Württemberg e.V.
- Gülnaz Bulut
- Dhurata Caushaj, Freiburgerinnen aus aller Welt
- Beatriz Díaz
- Dr. Cristabel Durán Rangel, Pro Venezuela e. V.
- Nur Ergiydiren
- Sara Gómez de los Ríos
- Teresa Habla
- Birgit Heidtke, Feministische Geschichtswerkstatt Freiburg e.V.
- Claudia Herych
- Naomi Hiroe-Helbing
- Clara Maria Felicitas Kecskeméthy Darányi
Verónica Köhler - Dr. theol. Katarína Kristinová
- Adetoun Küppers-Adebisi, AFROTAK.tv cyberNomads/Blackwomanhood ReLoaded
- Carmen Luna, atelier la luna
- Behshid Najafi
- Mahshid Najafi
- Iman Ouadria
- Jasmina Prpić, Anwältinnen ohne Grenzen e.V. Freiburg
- Lúcia Rolim-Schulz
- Myriam Schäfer
- Ida Schrage, Paar- und Familientherapeutin, ehemals agisra e.V.
Projektverantwortliche:
- Dhurata Caushaj
- Clara Maria Kecskemethy
Kontakt: manifest@forum-internationaler-frauen.org
Zugang zu dem Archiv: IDEA MIGRACHIV